Immaterielles Kulturerbe

Schaftrieb Ötztaler Alpen
Ötztaler Dialekt

Immaterielles Kulturerbe UNESCO
Ötztaler Mundart
Schaftrieb (Transhumanz) Ötztaler Alpen

Ötztaler Mundart

Am 5. Oktober 2010 wurden die Neuaufnahmen in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Österreichischen UNESCO-Kommission bekanntgegeben. Die Ötztaler Mundart wurde im Bereich der „Mündlichen Traditionen“ in das Verzeichnis aufgenommen.
Der Antrag war vom Ötztal-Archiv im „Heimat- und Freilichtmuseum“ des Ötztaler Heimatvereins, vertreten durch Prof. Dr. Hans Haid, eingebracht worden. 

Schaftriebe (Transhumanz)

Im Oktober 2011 wurde die Transhumanz, die Schaftriebe in den Ötztaler Alpen, in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.
Die Eintragung erfolgte im Bereich „Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum“.

Der Schaftrieb (Transhumanz) in den Ötztaler Alpen wurde im Oktober 2011 in das UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen, und zwar im Bereich „Umgang mit der Natur und dem Universum“. Dazu heißt es: „Durch die sachgerechte Beweidung leisten die SchäferInnen bis heute einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts in ihren Gebieten. Sie wissen, wie viele Schafe einen ‚Schafberg‘ beweiden dürfen und wann mit einer Unter- bzw. Überbeweidung zu rechnen ist. Sie kennen die Problematik des Klimawandels, dessen Folgen insbesondere im vergletscherten Hochgebirge deutlich spürbar ist, sowie die Auswirkungen des Permafrosts.“ (Quelle: Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe – Link siehe unten)

Damit hat das Ötztal – nach dem Ötztaler Dialekt als eine der ältesten Dialekte Österreichs – bereits die zweite Auszeichnung als immaterielles Kulturerbe erhalten!

Jahrhunderte alte Tradition

Jedes Jahr werden im Frühsommer rund 5.000 Schafe aus Südtirol ins Ötztal und im Herbst wieder zurückgetrieben. Der Weg führt über mehr als 3000 m hohe Jöcher: Niederjoch (3019 m), Hochjoch (2885 m) und Timmelsjoch (2494 m). Beim Weg über das Niederjoch, vorbei an der Similaunhütte, muss auch ein Gletscher gequert werden, der Niederjochferner. Allerdings führt der Weg der Schafe im September seit 2016 fast gänzlich über die Moräne, da sich der Niederjochferner stark zurückgezogen hat.

Grundlage für diese Tradition sind Weiderechte Südtiroler Bauern im Ötztal, die auf eine Urkunde aus dem Jahr 1415 zurückgehen.

Immaterielles Erbe der Menschheit

Die Wanderweidewirtschaft oder Transhumanz, wurde 2019 auf die Liste „Erbe der Menschheit“ der UNESCO
aufgenommen, gemeinsam mit Italien und Griechenland.

Festakt am 10.11.2011 in Wien: Verleihung der Urkunde

Anlässlich der Verleihung des Titels „Immaterielles Kulturerbe“ gab es am 10. November 2011 in Wien einen Festakt mit Vertretern der UNESCO sowie der mit der ausgezeichneten Tradition (u.a. auch die Wiener Kaffeehaustradition). Dabei wurde die Urkunde für die Schaftriebe in den Ötztaler Alpen überreicht.

Am Foto v. l. n. r: Florentine Prantl (Pro Vita Alpina), Monika Gamper (Kulturverein Schnals), Maria Walcher (Österreichische UNESCO-Kommission), Benjamin Santer (Kulturverein Schnals), Hans Haid (Pro Vita Alpina), Eva Nowotny (Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission)

UNESCO Verleihung Immaterielles Kulturerbe

Mehr Infos zum Kulturerbe „Transhumanz“

Impressionen von der Transhumanz

Lies dazu auch meine Blogeinträge zum Schaftrieb und die Berichte über die Schaftriebe, bei denen ich persönlich dabei war. Ich habe sowohl den Schaftrieb über das Niederjoch, als auch über das Hochjoch begleitet. Besonders eindrucksvoll ist es, die Schafe im Juni 4 Tage lang auf ihrem Weg vom Vinschgau über das Taschljöchl nach Vernagt im Schnalstal und weiter über das Niederjoch ins Ötztal zu begleiten.
Bei den Berichten findest du auch zahlreiche Bildergalerien, die einen Eindruck für die Faszination dieser Jahrhunderte alten Tradition liefern!

Zu meinem Blog „Alpendiva unterwegs“ in der Kategorie „Schafe“